Los von den Färöern, Seite an Seite mit den Zugvögeln immer Richtung Süden! Die Shetlands und Norwegen warten – mildes Wetter und Sonnenschein, oder nicht?
Nein, Pascal, ich denke nicht. Heute (zwei Tage vor unserer Ankunft in Bergen) sind es um die 5 Grad. Der Wind peitscht. Es regnet in Strömen. Aber die Laune ist gut!
Das liegt wohl an der vergangenen Woche – lass uns auf Höhe Shetlands in das W4-Gewusel einsteigen:
Die Überfahrt von den Färöern in das Regime der late Queen (Scalloway, Shetlands) verlief sonnig und ausgelassen. Sogar eine Bademimik wurde ausgerufen – der Nordatlantik verwandelte sich für ein paar Minuten in unseren persönlichen Whirlpool. Auf den Shetlands knackten wir dann unseren Temperaturrekord: 18 Grad und Sonne! Bikiniwetter. Der einzige Konflikt des Tages fand im lokalen Minimarkt statt: Ohne Ausweis kein Bier! Und jeder in der Gruppe muss seine ID vorzeigen. Ob unser Schiffer Burkhart wirklich schon über 18 ist?
Von Fish & Chips und Local Beer aufgepäppelt starten wir dann am Folgeabend unserer Ankunft in den pastellfarbenen Sonnenuntergang Richtung Norwegen. Die sich bei unserer Ausfahrt grüßend aus dem Meer emporhebenden weißen Felsen, gekleidet in sanft hellgrünem Gras, ergänzen den lilanen Himmel und die silbrige See ganz perlmuttartig. Auch das Wasser lag perlenglatt. Die folgenden zwei Tage auf dem Wasser segelten sich völlig bezaubernd. Wir ritten geschwind über unwirklich flache See, die Haare im Wind („Überall! Überall sind Haare!“ wird zum Bordmantra). Die Nachtwachen verfliegen unterhalb eines sternbestückten Himmelszelts, Sternschnuppen über uns, hinter uns ein Schweif grünes Meeresleuchten, vorbei an zahlreichen Ölplattformen.
Eine hat besonders viel Razzle-Dazzle. Ihre goldenen Lichter ziehen die am Rohr stehende Anna an wie Licht eine Motte. Über Funk werden wir aufgefordert, bitte einen Kilometer Abstand zu halten. Elias’ Notizen zum 7.8.: „Absolutes Sektsegeln!“
Die Ankunft stellte dann einen Kontrast dar – von den riesigen schwarzen Klippen des norwegischen Sognefjords sprudeln Wasserfälle durch dichte Kieferwälder in das dunkle Wasser hinunter. Wir legen im kleinen Hafen von Lervik an, trinken Aperol und gehen vom Steg aus baden. Später (das Lustschapp ist wohl schon etwas leerer) wird ein Foto in unsere WhatsApp-Gruppe gestellt. Die in dem kleinen Fjord verteilte Crew glaubt ihren Augen kaum: Till und Yamuna, stolz wie Bolle, mit einem gigantischen norwegischen Lachs am Haken. Leider erweist sich der erste Impuls einzelner Skeptiker als richtig – es handelte sich um feinstes Photoshop. Paul muntert die Crew mit einem dekadenten Labskaus-Festmahl auf! Wir lieben unseren Smut.
Die nächsten Tage erkunden wir die norwegische Havel – den Sognefjord. Die endlosen Winddreher wecken Heimweh!
Dienstag früh, in Vik, blicken wir aus dem Hafen hoch auf einen mächtigen Wasserfall – der Berg sieht doch bekletterbar aus! Zum Glück verspricht der Wetterbericht ein 6-Stunden-Sonnenfenster. Nach 20 km Wanderung und 1000 Höhenmetern später sind wir komplett durchnässt am Pasta mampfen. Herrlich! Doch der Herbst kommt nicht nur in Berlin an, hier sinkt die Temperatur auch erheblich. Es regnet in Strömen. Wir freuen uns am nächsten Morgen aber über die Süßwasserwache – die Steuerbordis verbringen einen ganzen Vormittag unter Bärchen! Richtung Mittag trägt unser Schiffer dann neben den Koordinaten auch leicht verstört das Unterdeck-Geschehen im Logbuch ein: „Carlo liest seiner Wache das Medizin-auf-See-Kapitel zu Schwangerschaft und Geburt vor“. Ob sich der Kardanische Tisch
im Salon für so ein Manöver wohl eignen würde?
Jetzt sind wir erstmal in Eivindvik gelandet, trinken Kakao mit Rum und freuen uns auf die letzten paar Tage Schabernack.
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