Erst die Überführung, dann das Fjordsegeln: nach früher Einfahrt in Lysesand ist erstmal ankommen, schlafen, klarieren und einkaufen angesagt. Das Erkunden der Stadt fällt ein wenig flach, denn aufgrund der Wetterlage sind wir etwas hinter dem Zeitplan und wollen am späten Nachmittag weiter mit Zielhafen Stavanger. Die geplante 30-Stunden-Überfahrt wird anstrengend, zunächst gegenan, im Anschluss durch rückdrehendem Wind mit leichtem Schrick, dafür auffrischend. Zu Trainingszwecken erfolgt die Einfahrt nach Stavanger mit terrestrischer Navigation. Am späten Abend machen wir die Leinen fest. Die Überfahrt war zum Schluss mit 30 kt und 2,5 bis maximal 3 m Welle anspruchsvoll für beide Wachen. Also auch hier wieder ausschlafen, und im Anschluss wartet am Sonntag ein voller Hafentag.
Von Museen über Cafés bis Bars prüfen wir die Stadt ausgiebig und befinden sie für gut. Gekrönt wird der Tag durch das von Ralf zubereitete Gyros. Ab jetzt wird die Aussicht entspannter. Zwar ist noch viel Wind, aber die Fahrt Richtung Fjord führt großteils durch Fahrwasser. Die ersten sechs Stunden rödeln wir unter Motor, aber im Anschluss erlauben es die Bedingungen, bis Leirvik Segel zu setzen. Endlich. Keine Welle, der Lorenz zeigt sich immer häufiger, und der Wind lässt G4 und 2. Reff zu. Die Kulisse holt viele Anstrengungen der letzten Zeit wieder raus, die Stimmung ist prächtig.
Ab jetzt geht es Schritt für Schritt durch den Hardanger-Fjord, geplante tägliche 30 bis 40 Meilen für jeden Tag. Ziel Nummer 1: Sunndal zum Wandern in Richtung Gletscher. Angenehme Windstärken und diesmal immer weiter rechtsdrehende Winde erlauben einen Wettkampf für Knotenbegeisterte. Unter G4 und 2. Reff erreichen wir durchschnittlich 8 Knoten mit Höchstwert von 10,0 kt. Im späteren Verlauf segeln wir kurzzeitig unter Code und vor dem Wind in den engen Fjord. Nach kurzem Zögern aufgrund einer Stromleitung über das Wasser (es stellten sich dann doch über 60m Durchfahrtshöhe raus) geht es Richtung Anleger. Leider, im Gegensatz zu 40 Jahren zuvor, gibt es in Sunndal keinen Drink on the rocks mit Gletschereis, dafür ist es zu warm. Ein zusätzliches Problem: der Gästeanleger ist für Walross 4 nicht geeignet und die Wandertour muss verlegt werden. Unter Motor geht es zurück nach Runndal. Auch hier überzeugen Wetter, Kulisse und der neue Hafen, die Stimmung nimmt wieder Fahrt auf, die Bordbar wird fortlaufend reduziert.
Ebenfalls verschieben wir ein Highlight-Essen: die Reibekuchen vom Herbergsvater mit Räucherlachs wird es Stand Mittwoch heute Abend geben. Einen Stopp bis Bergen machen wir noch in Osøyro. Durchfahrt durch hohe Felsen, tiefe (aber nicht zu tiefe) Brücken und enge Fahrwasser versprechen einen weiteren spannenden Tag. Mit Heißhunger schauen wir Richtung Abend. Nächste Nachricht gibt es aus Bergen.
Im Namen der Crew
Thole
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