Geschrieben von am 5. Mai 2024

Es ist Mittwoch, der 1. Mai 2024 – Tag der Arbeit. Wie passend, dass wir alle pünktlich zum „Arbeitsbeginn“ um 07:45 Uhr im ASV stehen, um kräftig mit anzupacken.

Kräftige Crewmitglieder waren bei den angesagten und auch tatsächlichen Windstärken von 4-5 Bft.  auf jeden Fall notwendig. Nicht selten wurde die Großschot zu viert bedient … aber fangen wir „ganz vorne“ an.

Wie üblich wird Prosit 4 vorbereitet. Doch welche Segel benötigen wir eigentlich?

  1. Besan und Groß: Ok – wehe, jemand denkt ans Reffen, wir wollen doch schnell sein! 😉
  2. Fock – die brauchen wir eh
  3. K1 oder K2? -> erstmal K1, zum K2 können wir wechseln; die Bootsfrau regelt das schon
  4. Genua -> besser haben als brauchen -> erstmal auspacken

Wir behalten die Frage im Kopf, ob die liebe Prosit etwas übertakelt ist…

Während auf dem Hinweg zur Startlinie nochmal die neusten Regattaanweisungen gelesen, Wegbeschreibungen studiert und die Startreihenfolge gewechselt werden, ist klar: unsere Gruppe startet als erstes.

Der Start gelingt dank einer zügigen, sauberen Wende trotz Saisonbeginn, Zuschauern aus fremden Startgruppen und kurzer Startlinie entspannt und kontrolliert. Gut, dass unsere Schifferkandidatin an der Pinne bereits früh mit dem Trimmen begonnen hat.

Die ersten Schiffe dürfen wir schon jetzt hinter uns lassen.

Mit „Prosit-Wind“ erleben wir die Rumpfgeschwindigkeit, überlegen, ob es der kleinere Klüver auch getan hätte. Wir haben so viel Speed, dass die Genua nicht benötigt wird, wir segeln sowieso lieber die neuen Segel. Eher geht die Diskussion wegen des Klüvers weiter.

„Sagt Bescheid, wenn die Heckwelle aufs Deck schlägt.“

Nur die Süllkante wird vom Wasser sauber geputzt, die Winschen nicht, der Druck ist akzeptabel.

Vorweggenommen: die Segel werden heute nicht mehr gewechselt.

Wir bedienen die Segel kontinuierlich und fleißig. Ansagen von Bootsfrau, Steuerfrau und Schiffer unterstützen die perfekte Segeleinstellung. Stille ist für uns ein Fremdwort, irgendeine Winsch oder eine Gruppe an der Großschot macht immer Geräusche. 😉

Während wir die Tonnen fleißig regattamäßig umrunden, wird es bei der Moorlaake doch nochmal knifflig. Wenden in engen Gewässern, Gegenverkehr, Fähren, dabei die Wassertiefe beachten, zwar das erste Mal auf Prosit für die neue Schifferkandidatin, aber es zeigt sich, wie gut der Ausbildungsverein in der Vergangenheit gearbeitet hat. Dennoch vergrößert sich der Abstand zu den zwei verbliebenen vorherfahrenden Schiffen erstmalig deutlich.

Mit nochmal deutlich mehr Wind geht es weiter – keiner denkt ans Reffen – alle denken an den richtigen Trimm der Segel. Wir sehen die Ziellinie – fahren vorbei – der Kurs wird mit einem zusätzlichen Schlag nach Lindwerder verlängert.

Wir nutzen die Chance, den Abstand zu den vorderen beiden Schiffen zu verkleinern, wir sind einfach schnell.

Wer ist nun alles hinter uns?
Welche Position haben wir?
Wer ist eigentlich noch vor uns?

Wir sehen zwei Schiffe vor uns durch Ziel fahren – unser Yardstick ist größer.

„Nicht rechnen – konzentrieren!“

Mit hoher Geschwindigkeit liegt sich zuerst die Schiffsführung nach Überschreiten der Ziellinie in den Armen.

Anschließend wird die Anspannung der Regatta mit kühlen Getränken, Wassermelone und einer neuen Portion Sonnencreme wieder weniger. Gut, dass unser zweiter Schiffertrimmkandidat die Pinne übernommen hat und uns sicher zurück nach Hause bringt.

Das Handy klingelt – gute und schlechte Neuigkeiten. Es wird von „Podiumsnähe“ gesprochen…

JETZT dürfen wir rechnen, wir werden nervös – ab zum DBYC – Ergebnislisten anschauen!

Die Arbeit hat sich gelohnt!
Wir dürfen gemeinsam den Sieg feiern und uns über den ersten Platz auf der Regatta „Round the Island Spring“ freuen!

Einen Dank an die hochmotivierte Crew, unsere Schifferkandidatin und an Prosit 4, die auch nach so vielen Jahren noch Bestleistungen erbringen kann.

Bestes Segelwetter

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