Geschrieben von am 9. August 2023

Es war einmal vor langer Zeit in einem weit entfernten Land außerhalb der EU.

Walross 4 – Aufstieg der Folgecrew

Eine schwierige Episode lag hinter dem Schiff. Das Fastnetrace (wir berichteten) war vorbei, "Walross 4" und seine Crew erreichten einen grandiosen 16. Platz in der IRC Zero Klasse. Doch mysteriöse Kräfte sorgten für Probleme, die die Folgecrew in Atem hielt. Der Salingszapfen war gebrochen, und die Fastnetcrew organisierte uns den Großteil der Reparaturen. Somit sollte die Übergabe in Hamble stattfinden. Anreisen wurden umstrukturiert, Zeiten organisiert. Die Folgecrew sammelte sich auf unterschiedlichsten Wegen. Während sechs Crewmitglieder über London anreisten, fanden sich weitere erst am Samstag in Southampton ein.

Verschiedene Gruppen verfolgten dabei folgende Zwischenziele:

  • die Publandschaft rund um die Victoria Station
  • die Restaurantlandschaft Londons allgemein
  • der Pub Tropfender Kessel, Gleis 9 ¾ und mehr magische Orte der Warner Brother Studios
  • die Publandschaft in Oxfordshire mit lokaler Führung durch Freunde der Schiffsführung.

Der letzte Crewteil hatte noch andere Arbeiten und Klausuren in der Heimat zu erledigen und wird erst im nächsten Bericht erscheinen. Der bisher angereiste Teil sammelte sich kurzzeitig in Southampton.

Nachmittags sollte es zum Liegeplatz nach Hamble gehen. Zentrale Gesprächspunkte mit der Vorcrew waren wie immer der geistige Zustand der Regattasegler nach drei Wochen und die Strapazen des Fastnetraces. In direkter Umgebung konnte man weitere Mitstreiter des "Walross" vorfinden, unter anderem die Yawl "Kiola II" von Platz 12 der IRC Zero. Auch weitere ehemalige Oceanracer sorgten für Neugier.

Am Abend bestaunten beide Crews gesammelt die Publandschaft von Hamble. Lokale Getränkekultur und der Favorit der Fastnetcrew „Dark & Stormy“ wurden ausgiebig probiert und für gut befunden.

Der Folgetag begann mit einer frühen Übergabe. Abgesehen von einigen Kleinigkeiten (eine Seezaunstütze leicht verbogen, nicht gelehrte Taschenaschenbecher, ein zurückgelassener Schagöffel, fehlender Mast) verlief alles reibungslos.

Erfahrungen sammeln auf der "Firebrand"

Kaum hatten wir unser Gepäck unter Deck, kam Peter an Bord, ein lokaler Schiffseigentümer der Rennyacht "Firebrand". Er suchte Mitsegler zum Trimmen für eine Regatta am Mittwoch; Crewstärke unter Rennbedingungen 9 Personen, aktuell vorhanden 4. Nach dem Motto "Wir sind zum Segeln hier und nicht zum Sch?%!-Reparieren des Salingszapfens" sprangen fünf von uns an Bord. Anfangliche Sprachbarrieren bauen wir durch zügiges Vokabellernen ab. Die richtigen Positionen waren fix verteilt, und nach einer ersten Kreuz Richtung Southampton setzen wir die volle Besegelung: ungerefftes Groß und Code 0 bei 16kt Grundwind in Böen mehr waren kein Problem.

Die Crew war schnell geübt, sodass wir Peter zunächst die Genakerhalse für den Code zeigten und dann direkt den Spi (genau wie auf Walross mit doppeltem Geschirr) zogen. Die einheimische Crew amüsierte sich besonders über den ASV üblichen Begriff des Downfuckers.

Schneller Salingszapfen

Nach grandioser Spontanbolognese von Smut Eskinja und Erkunden des lokalen Bordpubs sollte der folgende Tag reichlich produktiv werden. Dem Fastnet Race folgten noch ein paar Restreparaturen. Bis zur Abreise gab es also nicht nur für anstehende Bootsleute genug zu tun. Obwohl dies zügig erfolgte, sollte doch ein Stressfaktor einspielen: die Reparatur des Salingszapfens gelang so schnell, dass der Mast noch am Montag gestellt werden sollte. Im Gegensatz zur Deutschen Bahn wanderte der geplante Krantermin stetig nach vorne. Bereits mittags mit Hochwasser legten wir das Schiff unter Trimmeinsatz der Bootsleute unter den Kran. Zwei Stunden später ging es mit Mast zurück, die Bunkercrew war auch schon wieder da und konnte das Schiff befüllen, die Restarbeiten zogen sich bis in die Nacht. Wir müssen die Werftbetriebe und ihre Mitarbeiter in der Port Hamble Marina ausdrücklich loben! Wir erlebten eine tolle Mischung aus hoher Kompetenz, zügiger Auftragserledigung, großer Hilfsbereitschaft und ausgeprägter Freundlichkeit. Nicht mal das angebotene kalte Bier nahmen sie uns ab. Löblich!

Am Dienstag fehlten wieder nur Kleinigkeiten. Wir schlugen die Segel an, setzten und bargen sie wieder und stellten letzte noch ausstehende Arbeiten vom Vortag fertig. Nun hieß es abwarten und den lokalen Bordpub besichtigen. Geplante Abfahrt 5 Uhr Leinen los. Die Ebbe sollte uns durch die Needles drücken, mit Ziel der Crewvervollständigung in Weymouth. Es fehlte noch ein Crewmitglied und der dritte Schiffer.

Mit ein wenig Glück ist für Donnerstag im Kanal tatsächlich ein wenig Rückenwind angekündigt.

Weitere Infos finden sich im Crew eigenen OneNote oder mit Geduld im nächsten Bericht.

Maaahlzeit und im Namen der Crew,

Tölöö (Thole A.)

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