Geschrieben von am 27. Juni 2023

Durch die tatkräftige Überzeugungsarbeit unserer Bundesschwester Luzy hatten wir uns für den Überführungstörn von Cuxhaven nach Den Helder gemeldet - da war ein Sunshine Cruise noch nicht absehbar. Zusammen mit der Windprognose (Ausläufer des Sturms vom Donnerstag mit entsprechender Dünung, danach rasch abflauende Winde, die uns dennoch hartnäckig entgegenwehen) war die Erwartung an die Reise nicht allzu hoch. Auch die Bahn bemühte sich nach dem Unwetter, uns auf dem Weg nach Cuxhaven die Langsamkeit lieben zu lernen.

Dennoch trafen wir alle mehr oder weniger wie geplant in Cuxhaven ein, machten uns zügig an die Vorbereitung des Schiffes und die überschaubare Proviantierung sowie die Sicherheitseinweisung. Gegen 20 Uhr liefen wir bei angenehmem Sonnenschein, 4 Beaufort aus Nordwest und immerhin erträglicher Dünung aus. Erst setzen wir das Groß im ersten Reff zur Stabilisierung, kurz danach ging auch die Genua 4 hoch, der Motor aus und wir kreuzten gen Westen aus dem Elbefahrwasser raus. Rasmus wurde mit kurzer Rede und leckerem Cognac (Dank and die Vorcrew!) begrüßt.

Dank des ablaufenden Wassers, das uns fast drei Knoten mitlaufenden Strom bescherte, machten wir mit über neun Knoten über Grund ordentlich Strecke gut, während die Crew im Cockpit das Abendessen genoss.

Die insgesamt abflauenden Winde führten erst zum Ausreffen, erneuter Fahrt unter Motor, in den Morgenstunden dann jedoch auch zum Setzen des Code Zero und entsprechender Rauschefahrt. Tagsüber wurde mal motört, mal mit vollem Groß und G3 gekreuzt, und ansonsten genossen wir einfach die Sonne sowie die Aussicht auf die ostfriesischen Inseln, so dass doch ein Sunshine Cruise daraus wurde.

Bis zum Sundowner ließ der Wind komplett nach, dafür besuchten uns Pärchen von Schweinswalen und viele Seehunde. Vor einem unglaublich kitschigen Sonnenuntergang bei spiegelglattem Wasser und mit Blick auf die westfrieschen Inseln gab es Nudeln mit Gorgonzola-Sauce (immerhin war der Kühlschrank fast randvoll damit) und zwischen dem ersten Sundowner (Gin Sour à la Baur, auch hier Dank an die Vorcrew) und dem zweiten Sundowner (Crémant) nicht nur weitere Seehunde, sondern auch eine besondere Gesangsstunde. Der Komponist der Melodie des Liedes 98 der Bierbibel ("Hallo, ich sing noch ein Lied eh ich geh") bot ebendieses in seiner besten Baritonstimme dar, während die restliche Crew den Refrain dazu schmetterte. Um Mitternacht feierte dann noch das jüngste Crewmitglied ihr 25-jähriges Jubiläum.

Nach einer ruhig motörten Nacht verwöhnte uns der Sonntagmorgen mit noch einigen hervorragenden Segelstunden, bevor wir um acht Uhr die Schleuse zum Hafen in Den Helder durchfuhren. Im Hafen mussten wir noch einmal den Liegeplatz wechseln, bis wir unsere finale Position erreichten. Da die Steuerfrau und der Wachführer alle Hafenmanöver bravourös meisterten, blieb dem Schiffer nur eine entspannte Zuschauerrolle.

Nach einem leckeren Frühstück klarten wir zügig das Schiff auf und nahmen dann auch schon Abschied. Mittags mussten bereits die ersten Crewmitglieder Richtung Berlin aufbrechen, während zwei Bundesgeschwister die ganze Woche in Den Helder bleiben werden und mit der nächsten Crew weitersegeln. Insgesamt bleiben viele schöne Eindrücke, interessante, lustige und spannende Gespräche, ein rundes Jubiläum und mehr Seemeilen unter Segeln als unter Motor. Anders ausgedrückt: Deutlich besser als erwartet 😉

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