Geschrieben von am 10. Juni 2022

„Sechs Minuten, ihr Mistkäfer!“ - einen schöneren Empfang kann man sich im Zielhafen kaum vorstellen. Aber der Reihe nach.

Nachdem wir endlich den Weg an die Westseite des Langelandbelts gefunden hatten, hier sogar Wind und die ZUKUNFT IV vorfanden, stieg schlagartig die Motivation, und der ganze Tran der letzten Stunden war wie weggeblasen. Der negative Effekt durch die Abwinde hinter der ZUKUNFT wurden mit der Performancesteigerung durch diesen Konkurrenten vor der Nase wahrscheinlich mehr als wett gemacht (Berichten zufolge gilt für die ZUKUNFT das Gleiche). Nach einer guten Stunde nervenaufreibender Luvkämpfe konnten wir die ZUKUNFT mit einem Leedurchbruch endlich wieder hinter uns lassen. Auf der Überfahrt aus dem Belt nach Kiel erwarteten uns tatsächlich richtig Wind und Welle (Duschen auf dem Vorschiff inklusive). Inzwischen hatten wir vorläufige Ergebnisse der Tracker erhalten. Darin hieß es, wenn wir es bis 2048 durchs Ziel schaffen würden, könnten wir berechnet noch vor der AQUIS GRANUS IV landen. Ein erneuter Motivationsschub. Dass der Taktiker hier bereits eine gewisse Sicherheit eingebaut hatte, wurde erst nach Zieldurchgang kommuniziert. 1848 hatten wir Luftlinie noch 15 sm zurückzulegen – gegen Wind (ehrlich gesagt mal wieder ein Nahezuanlieger) und Welle und Strom. Wir versuchten dennoch möglichst materialschonend zu fahren: „Kurbel den Inholer mal nicht dichter – der ist kurz vor Bruch!“. 2028 lagen immer noch 2,4 sm vor uns. Hochkonzentriert fuhren wir dem Ende entgegen. Und tatsächlich fuhr WALROSS IV Punkt 2048 durchs Ziel und wir fielen uns in die Arme – ein Wunder, dass dabei noch irgendwer daran dachte, am Steuer zu bleiben und die Segel zu bedienen.

Auch die AQUIS GRANUS hatte bereits in den Ergebnissen der Tracker gestöbert und unsere Zieleinfahrt mitbekommen. Und so schließt sich der Kreis... wir liegen anscheinend verrechnet 6 Minuten vor dem Seeschiff des ASV Aachen. Ein besonderer Dank geht hierbei an die Steuergöttinnen an Bord, die uns heute durch Brücken, Flauten und Aufholjagden mit maximaler Konzentration und Performance gesteuert haben.
Wir sind erstmal glücklich, in Schilksee angekommen zu sein und genießen den ersten Abend an Land nach einer anstrengenden, ereignisreichen und lustigen Regatta.

Schöne Regatta „SKAGEN RUND“ ex!

 

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