Geschrieben von am 4. Juni 2022

Der erste Tag unseres Jollenwochenendes (traditionell am Herrentagswochenende) auf Usedom am Oder-Haff beginnt früh. Und pünktlich – wie geplant! Um 7:30 Uhr sind alle beim Frühstück, und gleich danach geht es runter in den Hafen. Wir stellen die Masten der beiden Zugvögel und des Korsars und lassen das Schlauchboot (Schlauchi) zu Wasser.

Der Wind kommt aus West und das ordentlich. Der erste Zugvogel geht raus. Das Vorheissen des Großsegels gelingt nicht, so dass dieser Zugvogel nur unter Vorsegel die ersten intensiven Minuten der Ausbildungsfahrt bewältigen muss. Danach geht der Laser raus. Zitat Jana: „Es war todesgeil.“ Er läuft zehn Minuten in bester Fahrt, dann kentert er das erste Mal. Danach ist Seglerin Jana auch den Rest der Fahrt durchgängig im Wasser – zumindest gefühlt! Das Schlauchi bringt den Laser erst mal wieder zurück in den Hafen.

Währenddessen ist auf dem Korsar "Crescat" auch einiges los: Consti hängt auf dem Vorschiff auf der Kreuz im Trapez. Der Crescat macht gute Fahrt. Ben fällt ab auf raumen Wind, Consti kommt ins Schiff zurück. Dann ein „Zonck“: das alte Oberwant kann die Last nicht halten. Ergebnis: Das Schlauchi schleppt Crew und Schiff in den Hafen.

Auch der zweite Zugvogel trimmt ordentlich. Es werden Bojen geschmissen und Halsen gefahren, was das Material hergibt. Aber ganz ohne Kentern kommt auch diese Crew nicht durch den Tag.

Ein Kielboot ist ebenfalls dabei. Die „Christine“ schippert die Neulinge bei dem starken Wind mit etwas mehr Komfort. An Bord ist es schief (ordentlich) und auch nass von vorne. Aber immerhin erreicht diese Crew fast trocken wieder den Hafen.

Der Wind flaut während der Mittagspause etwas ab. Da kann man nochmal raus. Die Crew ist ein wenig durch. Alle, die bisher nicht zum Segeln gekommen sind, nutzen nun ihre Chance. Zugvogel und Delanta machen eine zweite Tour. Auf der "Christine" werden gute Traditionen gepflegt und weitergegeben: der Gruß an Rasmus gehört zur Ausbildung wie das Kentertraining. Das hat der Zugvogel unfreiwillig übernommen. Nach dem Bruch des Ruderblatts, eindeutig eine Materialermüdung, fährt die Jolle auf eigenem „Kiel“ in den Hafen. Die Crew tröstet sich mit dem Tagesgeschwindigkeitsrekord. Die GPS gemessene Maximalgeschwindigkeit betrug 14,9 kn.

Ein wenig müde, aber glücklich, bereiten wir ein schönes Abendessen auf dem Hof in Dargen zu. Im Schutz des Schuppens lassen wir diesen tollen Segeltag ausklingen. Auch hier wird noch die ein oder andere Fertigkeit vermittelt. Aber was genau, das bleibt unter uns!

Der zweite Tag des Wochenendes verläuft für alle Teilnehmer etwas ruhiger. Denn bei den orkanartigen Böen, die vorhergesagt sind, lassen wir die Schiffe doch lieber im Hafen und nutzen die Zeit für intensive Theorie. Wir sprechen über Trimmeinrichtungen, die wir uns im Windschatten an Land live am Boot ansehen, machen uns mit der Physik des Segelns vertraut und gehen Knoten, Kurse zum Wind und viele andere Grundlagen durch. Am Abend analysieren wir die Manöver des Vortages in großer Runde, denn am nächsten Tag wollen wir endlich wieder aufs Wasser.

Ganz anders als in Berlin warten wir am folgenden Segeltag auf etwas WENIGER Wind. Erst um 15 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Hafen und den Booten. Zunächst geht der Confux aufs Wasser. Joni und seine Crew sind hoch motiviert. Jana an der Pinne hat zunächst mit den Wenden ein wenig Probleme. Aber nachdem sie sich etwas eingegroovt hat, läuft es wie am Schnürchen.

Das Begleitschiff „Christine“ geht mit 6 1/2 Mann Besatzung raus. Noch sind ein paar heftige Böen dabei, aber auch hier ist die Stimmung an Bord gut. Nachdem Rasmus standesgemäß begrüßt wird, tun wir selbstverständlich etwas für die Ausbildung und werfen den Rest der Rumflasche für den Zugvogel als Boje über Bord. Bei der noch stehenden Welle und dem flachen Objekt ist das eine echte Herausforderung, die die Crew super meistert. Der Ausbildungsleiter nutzt die tollen Segelstunden, um den Laser aufs Haff zu bewegen. Mit ordentlich Speed segelt er über die kurzen Haffwellen.

Trotz der wenigen Segelzeit ist jede:r Teilnehmer:in an diesem Wochenende auf dem Wasser. Und das ist schließlich auch Teil des Plans. An Land geht die Ausbildung an diesem Abend weiter, diesmal mit dem gemeinsamen Schreiben der Fahrtenbücher. Anschließend lassen wir den letzten Tag unseres Jollenwochenendes mit gemeinsamem Gesang in Begleitung von Gitarre und Ukulele ausklingen.

 

Wir verwenden Cookies, um die Webseite für Sie möglichst benutzerfreundlich zu gestalten. Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen: Datenschutzerklärung/Cookie-Richtlinie

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen