Geschrieben von am 31. Mai 2022

Am Montagabend ist es geschehen, wir mussten die Notrolle auslösen. Mit gezückten Löffeln saßen wir gegen 23 Uhr nach einem sehr lehrreichen Tag (dazu später mehr) um die Back – jedoch konnten wir den Druckkochtopf nicht öffnen. Jetzt ist der Reis im Topf und wir sitzen drumherum. „Hast du schon den Druck rausgelassen?“ - „Vielleicht ist ja noch Druck im Topf?“ - „Komm ich probier mal … nee, ich bekomme es auch nicht hin.“ – „Du musst den Hebel nach hinten ziehen … achso, machst du ja.“ Inzwischen erwärmen wir den Topf wieder – vielleicht ist ja Unterdruck im Topf (die Auflösung wird nachgereicht – jetzt wird das ausgezeichnete Chili erst mal mit Fladenbrot statt Reis gegessen).

Nun zum lehrreichen Tag: Wie angekündigt gab es noch einige Baustellen zu bearbeiten. Leider ging uns das nicht ganz so leicht von der Hand, sodass wir wieder erst kurz vor 14 Uhr unseren Liegeplatz verließen. An dieser Stelle sei erneut dem ASV in Kiel, insbesondere der TM gedankt, denn wir durften ihre Werkstatt benutzen. Nun haben wir den ergonomischsten Jockey Pole der nördlichen Hemisphäre. Kenner wissen: it’s all about the handling.

Unter Code1, Stagfock und Groß segelten wir aus der Förde und polierten (nun gut, hobelten!) mit wechselnder Besetzung an den entsprechenden Manövern. Doch unser Tuch schrumpfte bald merklich. Der virtuelle Sturm zwang uns ins Reff, dann zur Sturmfock und zuletzt zum Trysegel. Nach einigem Feintrimm schafften wir unter der Sturmbesegelung immerhin etwas mehr als einen Knoten Fahrt bei acht Knoten Wind.

Wir zerbrechen uns jetzt langsam die Köpfe, was wir die nächsten Tage seglerisch mit der angesagten Flaute sowohl in der Kieler als auch in der Deutschen Bucht anfangen können.

Post scriptum.
Es ist nach Mitternacht, die Crew schlummert tief und fest. Alle? Nein, ein einsamer Crew hält die Stellung und versucht sich ermüdlich am Drucktopf der Pandora. Ein letzter Versuch. Klar bei Deckelentriegelung! Die Arme vom Halsen des Tages ermattet. Doch sieh, ein Zittern, ein Rutschen. Die Griffhälfte des Deckels enteilt der Unterhälfte gleich einem sinkenden Barographenzeiger. Neunhundertfünfundneunzig, Neunhundertneunzig mbar, FREI. Das Bajonett entriegelt. Überraschte Reiskörner starren in zusammengekniffene Augen. Sie hatten sich bis Unterkante Oberdeckel aufgeplustert. Nun wurden sie erobert. Dem Leser soll das eine Lehre sein: egal wie hungrig die Crew ist, 2kg Reis zu 4l Wasser sind einfach zu viel. Wir haben nun unseren Reis, aber leider kein Chili mehr.

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