Geschrieben von am 18. Oktober 2020

Am 03. Oktober hat der Potsdamer Yachtlclub  zur Regatta um den Ringelnatz-Cup geladen. Die Yardstick-Regatta findet im Wannsee und dem davon nördlich gelegenen Teil der Unterhavel bis Lindwerder statt und ist jedes Jahr ein großes Event mit um die 100 teilnehmenden Booten. Meistens ist die Regatta recht gut mit Wind ausgestattet. So auch in diesem Jahr. 114 gemeldete Boote durften bei strahlendem Sonnenschein und 5 Bft aus Ost / Nordost drei schnelle Runden segeln. Die Startlinie befand sich vor Kälberwerder, Tonne 1 im Wannsee vor dem Berliner Yacht-Club, die letzte Tonne vor dem langen Spi-Kurs dann vor Lindwerder.

Wir haben in diesem Jahr mit drei Teams à drei Booten teilgenommen. ASV Team 1: Tuuli (Star-Boot), Luv (6mR) und Alte Dame (H-Boot) / ASV Team 2: Sabina (one-ton), Lisa (Rommel 33) und Krabauter (Dubois 37) / ASV Team 3: Prosit IV (Seekreuzer 15 KR), Voilá (5.5) und Persephone (15er Jollenkreuzer). Einige unserer Segler/innen schildern in ein paar Zeilen das Regattageschehen.

Jackie auf Voilá (5.5):

"Dieses Jahr hatte ich die Möglichkeit, bei der Ringelnatz-Regatta auf der Voilá mit Ulf und Lukas zu segeln. Für mich war es die erste Ringelnatz-Regatta und das erste Mal auf der Voilá. Noch bevor ich das Schiff betrat, hatte ich einen Ohrwurm: Francoise Hardy mit ihrem Chanson Voilá stimmte mich auf den Tag ein. Am Tag der Regatta wurden wir mit wunderschönem herbstlichen Wetter beschenkt. Sonne, Wind und kein Regen. Nach der Einführung von Lukas war ich für alle Manöver bereit. Am Anfang war das Setzen des Spis noch ein wenig holprig, aber durch Lukas' Hilfe konnte sich unser Schilffsführer nach kurzer Zeit gänzlich auf den Regatta-Kurs konzentrieren. Als wir das dritte Mal den Spi nach der Luvtonne gesetzt hatten, bemerkten wir, dass die Regatta gekürzt wurde und wir Richtung Startschiff fahren sollten. Nach Zieldurchlauf durfte ich auf dem Rückweg zur Scharfen Lanke ein wenig steuern. Wir genossen diesen ruhigeren Teil des Segeltages. Für mich war es ein wunderbares Erlebnis auf einem sehr schönen Schiff. Das Teamgefühl und die Zeit miteinander in den letzten Sonnenstrahlen dieses Jahres nehme ich als Erinnerung mit für die kommenden Wintertage."

Alessandro auf Prosit IV (Seekreuzer 15 KR)

"Sehr viel Wind und einen sonnigen, angenehmen Tag Anfang Oktober - so genossen wir als Prosit-Crew eine tolle letzte Regatta in der Saison! Unser Mann am Rohr war Jan, der kurz vor seiner Schifferprüfung auf Prosit IV steht. Der Wind und der vorgegebene Kurs ermöglichten uns das Setzen sämtlicher Segel. Nur den Spi konnten wir nicht verwenden, da wir ohne gemeldet hatten. Die Genua erforderte jedoch auch schon einiges an Mühe von der noch unerfahrenen Crew. Aber wäre es wirklich Segeln, wenn alles reibungslos liefe? Eines ist sicher, wir können die nächste Saison kaum erwarten."

Svea auf Luv (6mR)

"In einem Team mit Tuuli (Star-Boot) und der Alten Dame (H-Boot) ging auch Luv an den Start. Die kleine Besatzung aus dem Pool der Donnerstagsregattasegler bestand aus Max am Steuer, Philip an den Backstagen und mir an den Vorschoten. Aufgrund der wenigen Hände und des reichlich vorhergesagten Windes entschieden wir uns dazu, bequemer ohne Spi zu melden und lieber ein paar Punkte über den Yardstick zu sammeln. Am Wind lief Luv auch mit kleinerer Besegelung aus Fock und Groß sehr gut. Auf Vorwindkursen vermissten wir doch ein bisschen das leichte Tuch. So hatten wir jedoch Zeit, die Spi-Manöver im Regattaumfeld zu beobachten. Am Schluss waren die drei Runden doch viel zu schnell vorbei und das Ergebnis reichte trotz oder wegen der Abwesenheit des bunten Tuches für den 63. Platz in der Einzelwertung."

Anita auf Lisa (Rommel 33)

"Aus der Sicht der Cockpit-Vorschiff-Vorschoten-Crew: Die Lindwerder-Tonne nähert sich, der Spi wird vorgefüttert, wir fallen ab, 'Spi hoch' - kommt von hinten und ich ziehe und ziehe und zieheee, aber die Leine kennt kein Ende! Noch ein paar Meter, noch einer, uff, ist oben. Klar zur Halse! Aber hola! hola! Ich muss nur noch kurz die Genua bergen. Done! Und jetzt endlich ein langer Schlag Richtung Schwanenwerder.
Auf dem Vorwindkurs strahlt die Sonne besonders stark und der Wind ist weniger spürbar, so dass wir uns am liebsten bis zum Bikini/Badehose ausziehen würden. Gleich kommt aber wieder Action. Wir erkennen die Tonne bei der Einfahrt in den Wannsee. Halsen? Wofür, wenn man das Bergen auch in Luv meistern kann?! Beim Bergen scheint der Spi wieder kein Ende zu haben. Aber nun sind wir am Wind. Das Deck wird ein paar mal von Wellen überspült und der scheinbare Wind lässt sich wieder in seiner vollen Stärke spüren. Zum Glück habe ich die Ölzeughose an!"

Frank ebenfalls auf der Lisa (Rommel 33)

"Es naht der 3. Oktober und damit Ringelnatz - inzwischen eine echte Tradition. Diesmal waren auf der Lisa Mutz und Anita vom ASV sowie Arndt, ein befreundeter Platu-Segler vom YCBG dabei.

Da wir so noch nie zusammen gesegelt sind und damit in unseren Manövern nicht zu den Schnellsten gehören, hängt das Ergebnis vor allem an der Anzahl der zu fahrenden Manöver. Das sah in der Prognose top aus, da starker O/SO Wind uns sehr lange und schnelle Schenkel nach Lindwerder und zurück beschert hätte. Für das Ergebnis nicht so optimal wurde es dann bei sehr böigem NO Wind eher ein sehr langes Up&Down, was auf der relativ kurzen Ost-Bahn bei 110 Startern zu einem echten Hindernis-Parcours führte.

Der Start war zwar nicht optimal, aber wir hatten in der Nähe des Pin-Ends unsere Lücke gefunden, kamen auch recht schnell zur Luvboje 1 und von dort per Spi zur nächsten Wegmarke W1, wo wir leider den Abstand zur Boje etwas zu gering ansetzten (man will ja keine Höhe verschenken) und prompt einstoppten, was aber per Knopfdruck und Segel in 1...2 Minuten aufgelöst werden konnte. Danach die Kreuz nach NO sowie ab Lindwerder ein Slalom mit Spi um die Aufkreuzenden auf dem Weg in Richtung Kälberwerder. Letzteres war alles andere als optimal, da ein echtes Max-VMG-Down-Fahren auf der engen Havel sowieso schon nicht einfach und aufgrund der Fülle an Booten für unsere nicht so eingespielte Crew nahezu unmöglich ist.

Die gleiche Runde gab es dann noch 2x, wobei wir es schafften, an Tonne W1 ein weiteres Mal leicht einzubremsen und in der letzten Runde unseren S2 per Stagreiter beim Bergen der Genua in den vorläufigen Ruhestand zu schicken. Der Umbau auf den asymmetrischen A3 kostete weitere Minuten und die Chance, doch noch "Krabauter" kurz vor der Linie abzufangen. Aber der A3 bescherte uns auch in einer etwas stärkeren Böe eine kurze Rauschefahrt jenseits der 10kn.

Es war eine tolle Veranstaltung, schönstes Segeln und gemessen an den Problemchen, meiner Unerfahrenheit im Kleinfeld-Gewusel sowie einer nicht 100% eingespielten Crew geht Platz 57 von 110 Startern voll in Ordnung.

Schöne Regatta ex."

Wir verwenden Cookies, um die Webseite für Sie möglichst benutzerfreundlich zu gestalten. Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen: Datenschutzerklärung/Cookie-Richtlinie

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen