Geschrieben von am 24. September 2019

Ob das Ruder richtig steht, siehst du wenn der Bug sich dreht

21.09.2019

Nach weiteren Anleger-/Ableger-Kombinationen und Bojemanövern gestern und vorgestern in der Kieler Innenförde ging es heute am vorletzten Tag vor der Prüfung auf die Strander Bucht. Schließlich werden wir hier die Prüfer einsammeln und dementsprechend hier die Prüfung absolvieren. So kreuzten wir in Lee der Internationalen Deutschen 49er-Meisterschaft, machten Kreuzpeilungen und Radarseitenpeilungen, fischten Bojen und ließen uns von der Herbstsonne bräunen.

Die Fluchdichte steigt leider immer noch weiter an. Aber eigentlich wissen nun alle WIRKLICH vom Prinzip her, wie die ganzen Manöver ablaufen. Was soll man noch schreiben nach einer Woche ständigem im Kreis drehen. Auch auf dem Radarschirm und mittels unserer Strich… ähh Kreuzpeilungen finden wir uns nun meist auf den tatsächlichen Koordinaten wieder. Wir üben weiter, es stellt sich langsam Lagerkoller ein und die Kommandos kamen auch schon mal mit mehr Elan. Dafür wurden bei den Manövern weitere Challenges gemeistert; u.a. Loswerfen der Vorleine im Handstand, wofür eine weitere Runde Eis für die gesamte Crew ausgelobt wurde.

Heute Abend durfte die Crew übrigens zum ersten Mal wieder Nahrung von flachen Tellern zu sich nehmen; wir besuchten nämlich die ortsansässige Pizzeria. Dabei stellten wir fest, dass unser Bordpamps (u.a. gab es in den letzten Tagen „Himmel und Erde mit Äbblemakarroni ohne Makkaroni“) aus der Schüssel es locker mit der Schilkseer Pizza aufnehmen kann.

Letzter Tag vor der Prüfung und ein Musical ist in Produktion

22.09.2019

Bei zunehmenden Ostwind genossen wir ein weiteres Mal die Frühherbstsonne von allen Richtungen. Denn wieder wurde die verloren gegangene Boje eingekreist und gefischt. Zur Erholung gingen wir kurz noch ein paar Seenotfälle durch und was da zu machen wäre und segelten tatsächlich noch ein paar Meter mit ausgeschalteter Maschine.

Am Nachmittag gab es dann endlich das gestern versprochene Eis. Die Auswahl erstreckte sich hier von Himbeer-Limone bis Käsekuchen-Eis. In der Schlange wurden wir von einem uns bis dahin unbekanntem Mann angesprochen, ob wir die WALROSS-Crew seien. Wir waren da gerade damit beschäftigt zu besprechen, was bei einem Rudertotalverlust zu tun sei. Der Mann stellte sich als einer unserer Prüfer vor. Auf den ersten Eindruck schien er nett zu sein … sooo – wie soll man sagen … so menschlich … . Die Lust auf das Eis hat er uns jedenfalls nicht verderben wollen und können. Den Rest des Tages beschäftigten wir uns damit, das Schiff „prüfungsklar“ zu kriegen – schließlich wollen wir ja auch einen guten ersten Eindruck machen.

Nach dem Abendbrot (Pellkartoffeln mit Kräuterquark – ja, auch die kann man aus Schüsseln essen) wurde uns dann von unserem Bordbarden und Photographen ganz exklusiv das Intro zu „SSS-Törn“ - THE Musical vorgetragen. Aber nicht nur das, inzwischen gibt es auch eine Vertonung des allseits beliebten Bojenmanövers. Mehr dazu gibt es zu sehen und natürlich zu hören in „SSS-Törn“ - THE Musical!

Ach ja, morgen ist dann Prüfung (falls das noch nicht erwähnt wurde).

Mangel an Tadel muss Lob genug sein!

23.09.2019 (Prüfungstag!)

Eine Woche „Klar zum Anlegen mit Backbord, wir legen über die Mittelleine an, blablabla ...“ geht zu Ende. 46 Motorstunden, 225 Meilen unter Segeln und 57 Meilen unter Motor, etwa 20 Meilen mit Fendern an der Außenhaut (bei insgesamt mehr als 130 An- und Ablegern), 5 Meilen mit einer Boje über Bord (bei etwa 100 Bojenmanövern) und 8 flache kaputte Teller können wir nun auf unserer Haben-Seite verbuchen. Auf der Verbrauchen-Seite stehen inzwischen 4 Schiffer, gefühlt 20 Gläser Basilikumpesto und, die Motorstunden lassen es erahnen, so einige Liter Diesel.

Wenn das WALROSS 4 in die Ostsee springt, läuft die Ostsee über. Oder der Steg duckt sich aus Angst vor weiteren Anlegern vor uns weg. So mussten wir heute mit Badelatschen bzw. Stiefeln an Land waten und uns einen neuen Platz zum Anlegen suchen. Es folgte das Frühstück und das obligatorische Wetterbriefing, und schon startete ein neuer Segeltag. Mäßiger Wind aus Ost, Sonnenschein, ein bisschen Seegang und viele Pausen zwischen den fliegenden Bojen schläferten die Crew zwischenzeitlich ziemlich ein. Während der Manöver waren wir natürlich hellwach und hoch konzentriert, so dass heute absolut jedes Manöver zur Zufriedenheit aller abgeschlossen wurde. (Frei nach dem Motto „Hol Groß die Dicht!“)

Ach so, wir hatten heute zwei Gäste an Bord – die wollten von uns vor allem wissen, dass man bei Wetterkarten unbedingt in die Legende schauen muss, dass man auf jeden Fall den Wetterfunk Delta Papa 07 abhören muss, dass Kreiselpumpen nicht selbstansaugend sind und dass die Absperrbimetalle des Gasherdes KLICKEN, wenn sie abkühlen. Unsere Gäste schienen alles in allem recht zufrieden mit uns zu sein. Nur, dass unser Skipper beim Üben nicht mehr Wert auf das Funken gelegt hatte, konnten die Beiden bis zum Schluss nicht verstehen. Eine absolute Erfolgsgeschichte also. Oder kurz gesagt: 100%!

Es grüßen die praktisch erfolgreichen SSS-Prüflinge vom WALROSS 4 aus Kiel.

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