Geschrieben von am 17. September 2019

Von fliegenden Tellern und den Tücken der Ostsee

Sonntag, 15.09.2019

Zum Abschluss der grandiosen Seereisensaison 2019 wollen wir es noch einmal wissen und stellen uns den bürokratischen Mühlen des Deutschen Segler-Verbandes: das Absolvieren des praktische Teils des Sport-Seeschiffer-Scheins.

Dieser Herausforderung wollen sich am Montag in einer Woche acht Menschen in Kiel stellen. Zuvor musste "Walross 4" jedoch noch den Weg von Kopenhagen nach Kiel finden. So starteten wir die Überführung am gestrigen Samstag gegen 13:00 Uhr. Wir freuten uns auf mäßige Westwinde und wenig Welle unter der Dänischen Landabdeckung. Mit dem angekündigten Süd-Dreher hofften wir die Strecke von Gedser nach Kiel als Anlieger durch fahren zu können. Es war geplant, dass jedes Crew-Mitglied sich in jeweils einer der Wachen als „Navigator*in“ (Kurs-Festlegung, Logbuch, Kartennavigation usw.) austoben sollte.

Was uns dabei etwas in die Quere kam war einerseits die Tatsache dass es über einige Abschnitte nicht sonderlich viel zu navigieren gab, andererseits waren der Wind und die Wellen dann doch ausreichend hoch, dass es manchen schnell wieder an Deck trieb ohne sich lange mit der Karte zu beschäftigen. Man muss sagen, dass dies ein Glück war, da nach einer besonders stuckigen Welle auch das Schapp von plötzlicher Seekrankheit geplagt wurde, in dem provisorisch ein paar Teller gelagert wurden. Das Schapp entledigte sich schnell seiner Teller, die ihren Weg wiederum quer durch das ganze Schiff bis in die Navi-Ecke fanden und sich hier größtenteils in viele Einzelteile zerlegten. Aber wozu braucht man eigentlich große, flache Teller auf einem Segelschiff? Hier gibt es eh meist leckere Suppen. Außerdem bringen Scherben bekanntlich Glück und das brauchen wir alle evtl. bei der anstehenden Prüfung. Für diese fängt morgen das eigentliche Übungsprogramm an.

Kieler Förde – Du Perle der Ostsee

Montag, 16.09.2019

Heute liest sich das Logbuch in etwa folgender maßen:
Ableger – Boje über Bord – Boje gefischt – Boje über Bord – Boje gefischt – Boje über Bord – Boje gefischt – Anleger – Ableger – Anleger – Ableger – Anleger – Fischbrötchen – Ableger – Boje über Bord – Boje gefischt – Anleger – Ableger – Anleger – Ableger – Anleger – Ableger – Anleger – Ableger – Anleger – Ableger – Kompasskontrolle (1) – Kompasskontrolle (2) – Kompasskontrolle (3) – Anleger. Sonnenschein, Wind, Wetter: gut.

So fuhren wir die Kieler Förde rauf und runter. Ok, wie oben beschrieben fuhren wir nicht wirklich viel. In acht Stunden aber immerhin sechseinhalb Meilen. Zwischendurch blieb noch Zeit für Positionsbestimmungen mit Radar und Handpeilkompass. Frage: „Ist irgendwas Witziges passiert heute?“ - „Also wir haben irgendwann gelacht – Nee wirklich!“ Zum krönenden Abschluss gab es endlich wieder Nudeln, diesmal mit selbstgemachter Tomatensoße – schließlich musste der Wein verbraucht werden … und der Mais … und die Dosentomaten … und die Linsen.

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