Geschrieben von am 20. August 2019

Liebe Freunde der langzähnigen Riesenrobbe!

Seid gegrüßt aus dem Land der grünen Landschaften, des ewig andauernden Regens und des Linksverkehrs!

Wir sind vergnügt an Bord unseres weißen Riesen und fühlen uns Tag für Tag wohler. Am 10.08. begann offiziell der Spaß in Dún Laoghaire (sprich: „Dunn Lairy“ - ist doch klar, oder?), wo wir mit 1-2/10 der Crew – etwas verschlafen ob des Erkundens der Facilities (Pubs) in Dublin – ein hervorragend gewartetes Boot übernehmen konnten.

Bis Sonntagmittag waren 9/10 der Crew angereist, die Proviantierung mit allem Nötigen, Leckeren und nach Feyrerscher Manier auch lustig Anmuntenden bereits abgeschlossen und die noch ausstehenden TOPs für Montag organisiert. Dies war eigentlich nur einer – der Ausflug in den Linksverkehr: Mit dem Mietwagen ging es nach Greenoge zum Gas Distributor, um die 0,3 Flaschen aufzufüllen. Mit risikobewusster Crew (s. Foto) kein Problem!

Am Dienstag wurden Ausflüge nach Bray und auf die Halbinsel Howth unternommen, bevor wir unsere motivierte Schifferin „Revoluzy“ an Bord begrüßen durften. Diese brachte neben Gutem aus dem Duty Free auch den Plan mit, subito auszulaufen. Obwohl in Dún Laoghaire ein fabelhaftes Duschboot mit verspieltem Namen (MARIna LOU) lag, traf der Plan auf fruchtbaren Boden. Um 18:30 Uhr liess der Steuermann – nach der obligatorischen Sicherheitseinweisung – verlauten: „Leinen los!“.

So begann die Reise gen Belfast. Bei zunächst 4-5 Bft, später abnehmend 3 Bft aus E/SE/S/SW erfreuten wir uns an der Brise im Gesicht, ausbleibender Seekrankheit und der Fauna (Quallen und viele, viele Delfine). Gelegentlich kam auch der gesetzte Bullenstander ganz gut. Mit Muße kümmerten wir uns um einen alternativ gestalteten Track. Allerdings war dies weniger durch uns als durch die vielen Fischer bedingt (...nur weil es schon Nachfragen gab...).

Unter Code One näherten wir uns Belfast, das wir am frühen Nachmittag des 14. August mit konstanter Laune (trotz Bewässerung von oben) erreichten. Die Einfahrt auf den Spuren der Titanic verlief unproblematisch und wartete nach Querung des Industriegebietes mit einer piekfeinen Marina auf, die – Achtung, aufgemerkt – nicht im REEDS verzeichnet ist. Dennoch sorgen hier 4 m Tiefgang, gute Facilities (diesmal sind nicht nur Pubs gemeint) und freundliches Hafenpersonal für guten Liegekomfort.

Belfast an sich ist geprägt vom industriellen  Zeitalter, in dem u.a. für die White Star Lines die größten und unrentabelsten Passagier- und Cargoschiffe der damaligen Zeit (Titanic) gefertigt wurden. Auf einer geführten Tour durch West- und Ostbelfast unternahmen wir das Unterfangen, einen Überblick über das Politikum der Region zu bekommen. Selten haben wir Jüngeren einen Einblick in einen so aktuellen Konflikt erhalten. Vermittelt wurde dies durch Zeitzeugen, die sozusagen an vorderster Front für ihre Seiten (katholische IRA und protestantische Loyalisten) gekämpft, infolge dessen aber auch jeweils 10-15 Jahre im Gefängnis für ihre Morde (!) gesessen haben.

Obschon der Berliner meint, bei der einen oder anderen Mauerthematik mitreden zu können (bzw. der ASVer in jedem Konflikt Sinnvolles beitragen kann), konnten wir nichts zur Lösung des Konfliktes beitragen. Eventuell liegt dies auch daran, dass wir nur wenig verstanden haben, wer weiß. Eine politische wie auch phonetische Herausforderung!

Morgen geht es bei frischem Wind nach Ardfern, Scotland – ab ins Land der Remainer!

Féach leat go luath (Irisch ist eine ganz intuitive Sprache),

Eure Walross Crew

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