Geschrieben von am 22. September 2018

Am 15.09. treffen wir uns, neun Segelfanatiker, in Nizza, um uns auf eine 14-tägige Seereise mit Kultur-und Sightseeingprogramm nach Neapel zu begeben. Das ist der richtige Ausdruck, denn bis heute, Donnerstag, gibt es wenig bis keinen Wind. Damit teilen wir das Schicksal der Vorcrew.

Der Samstag ist organisatorisch verplant: Schiffsübergabe, Proviantierung und Stadtbummel. Die Sicherheitseinweisung wird am Sonntag durchgeführt. Erste Nacht an Bord – sie ist kurz, denn bei der Rückkehr hören wir ein unbekanntes Dauergeräusch. Es ist die Wasserpumpe, die ständig läuft, und Wasser in das Boilerschapp pumpt. Längere Suche. Endlich die Idee, dass ein Schlauch am Warmwasserauslauf vom Boiler defekt sein könnte. Das Topfschapp wird geleert, die Wand entfernt und der gelöste Schlauch mit einer Schlauchschelle wieder richtig befestigt.

Nachmittags Leinen los, bald darauf Motor an, da der Wind ausbleibt. Weit nach Mitternacht kommt Wind auf und wir segeln! Wetterleuchten im Osten und Südosten begleiten uns. Der zunehmende Halbmond geht unter, die Nacht ist erst grandios sternenklar, dann pechschwarz und stockfinster. Das Meer ist platt; das Wasser sieht aus wie Öl. Einige Lichter anderer Schiffe sorgen für Abwechslung.

Am Montag in der Mittagszeit machen wir in Calvi die Leinen fest und besichtigen die Stadt. Schön, sie liegt in einer Bucht, die Ansteuerung wird von einer mächtigen, auf einem Felsen gelegenen Zitadelle gekrönt. Am nächsten Morgen fahren wir mit dem Bummelbähnchen zur Ile Rousse, einer Halbinsel mit Kapelle und Burg. Bademimik und Snack am Strand, Mittagessen an Bord, Spülmimik am Steg mit Wasserschlauch. Die Jungs und Norbert freuen sich. Eine Muck fällt dabei ins kristallklare Hafenwasser. Tauchen oder Angeln? Eugen bastelt mit einem Schäkel und langer Leine eine „Muckbergemimik“ (Konstruktion zum Angeln der Tasse). Ein totaler Erfolg. Nachmittags Leinen los und "Motor"-Segeln nach Ajaccio. Tagsüber messen sich die Jungs in der Anzahl der Klimmzüge und Liegestütze. Bemerkenswert.

 

 

 

 

 

Nach langer Nacht wieder unter Motor, Ankunft in Ajaccio. Während der Schiffer nachmittags das Napoleonmuseum besucht, werden wir von einem Regenguss beim Stadtspaziergang überrascht. Schutz vor der seglerischen Nässe von oben finden wir unter der Markise einer Charcuterie , was zur Folge hat, dass Norbert heute Abend für uns alle Tenderloinsteaks brät. Morgen wollen wir um 04.00 Uhr nachts aufbrechen, mal sehen, wie der Abend verläuft.

Die Steaks sind spitzenmäßig, nach Wunsch von au point bis medium, dazu grüner Salat mit einem leckeren Honigdressing von Jonas. Das gute Essen mit dem allerbesten Rotwein dazu optimiert unsere Müdigkeit. Wir alle haben bisher wegen des Motorengeräusches nicht gut geschlafen. Wir verschieben unser Bordfest und fallen müde in unsere Kojen.

Pünktlich um 04.00 Uhr ein gelungenes Manöver und wir gleiten aus dem Hafen in die Nacht. Dann begrüßen wir unter Segel mit 1-3 Knoten Wind den Sonnenaufgang. Die Sonne brüllt uns an, zum Glück geräuschlos. Norbert sitzt am Ruder und ruft Rasmus lautstark entgegen, was er denn trinken möchte. Der kann sich nicht entscheiden, hält sich bedeckt und verzichtet auf jegliche Art von Erscheinung, schickt aber seine Delfine. Das Daddeln gefällt ihnen augenscheinlich nicht und sie verschwinden schnell! Auch der Versuch mit ASV-Liedern unter Begleitung von Eugens Ukuleleklängen kann Rasmus nicht reizen. Also Motor an.

Ein Highlight ist wie immer das Essen. Unsere Smutfrau Alina verpflegt uns köstlich mit leichter, kreativ-mediterraner Kost. Immer ein Stimmungsaufheller für die ohnehin schon sangesfreudige Superstimmung an Bord.

 

 

 

 

 

 

Am Donnerstag steht ein Training der Crew auf dem Plan. Segel rauf, Motor aus. Hmmmm, selten 5-6 Knoten. Mittagessen. Wieder Motor, dann Segel. Dann Code 0 hinter der Genua gesetzt, Genua geborgen. Sieht schick aus! Da wir noch nach Bonifacio im Süden Korsikas wollen und der Wind müde wird, bergen wir dieses Segel und schalten den Motor ein. Bald darauf erreicht uns eine leichte Dünung, die sich zu einem Wind mit 6 Beaufort direkt von vorne entwickelt. Unsere Seglerherzen jubeln. Lifebelts umlegen und an Deck Wind, Wellen und Sonne genießen! Abends im Hafen gibt es wieder ein Supermahl von Alina und Jonas.

Es grüßt die Walross-Crew!

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