Geschrieben von am 20. August 2018

Eine kleine Erweiterung unseres Berichtes zur Seereise Cádiz-Palma.

Wo waren wir stehen geblieben? Unter Motor ging es im Wachbetreib satte 110 Seemeilen von Cartagena an der spanischen Ostküste in Richtung der Islas Baleares. Erstes Ziel war nach dem anstrengenden Tanken am Automaten eine nette kleine Ankerbucht „um die Ecke“. Es folgten die übliche Bademimik, Untersuchung des Unterwasserschiffes mittels Taucherbrille, Steak satt vom Holzkohlegrill nebst erlesenen Weinen und Bieren.

Frisch gestärkt wurde Kurs abgesetzt auf Ibiza. Ziel war die Bucht bzw. der Naturhafen Port de Porroig an der Südküste Ibizas. Die Morgenwache, bestehend aus Christian und Anna, hatte mit dem Aufgang der Sonne die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und die letzten Seemeilen unter Segeln zurückgelegt. Bereits bei unserer Ankunft mussten wir zusehen, dass wir einen Ankerplatz fanden, der nicht schon von einer Megayacht beschattet wird. Bei bei glasklarem, türkisblauen Wasser und einer atemberaubenden Sicht auf den Grund des Meeres, trotz der 10 m Wassertiefe wohlgemerkt, gingen wir vor Anker.

Nach deftigem Frühstück mit Ei und Speck (sehr mediterran) musste sich die Crew erst einmal von den Strapazen der nächtlichen Überfahrt erholen und verbrachte den Tag mit Bademimik und Nickerchen. Frisch erholt ging es am nächsten Morgen unter Segeln in die bildschöne Stadt Ibiza. Unterwegs ließ sich an der Anzahl der Motorboote, denen wir begegneten, bereits erahnen, wieviel in den Marinas los sein würde. Dennoch mussten wir unbedingt unsere Wasser-, Diesel- und Biervorräte auffüllen. Mit Vorankündigung über UKW konnten wir uns für ein paar Stündchen einen der begehrten Liegeplätze in der Marina Botafoch sichern. Während das Landungskommando sich um das Aufstocken der Lebensmittel kümmerte, versuchte die Bordwache sich in der Warteschlange der Tankstelle vorzudrängeln. Gerade als wir den Tankdeckel wieder zugeschraubt hatten, stand ein netter spanischer Gentleman an der Pier und berichtete von einem anonymen Fan unseres Vereinsschiffes, der gerne den Kontakt mit uns herstellen würde. Nachdem Christian mit dem geheimnisvollen Boten die Nummern ausgetauscht hatte, kehrte auch schon das Landungskommando inklusive Proviants zurück.

Dem Jetset und Hafenkino eher abgeneigt lösten wir uns alsbald von der Mooring und machten uns auf die Suche nach einer lauschigen Ankerbucht. Aufgrund des kräftigen Südostwindes mussten wir die Insel umrunden, um auf der Nordseite eine geschützte Stelle zum Übernachten zu finden. Auf halber Strecke erhielten wir dann den Anruf unseres anonymen Beobachters. Dieser lud uns zum Essen auf seine Finca an der Ostküste Ibizas ein. Leider konnten wir der Einladung nicht folgeleisten. Alle zum Ankern geeigneten Stellen hätten auf Legerwall gelegen und durch die steile Küste wäre ein Übersetzen mit dem Schlauchboot kaum möglich gewesen. Also drehten wir vernünftigerweise ab und machten uns wieder auf den Weg zum ursprünglichen Ziel.

Nachdem wieder der Alltag Einzug gehalten hatte, überraschte uns Odi mit einem fantastischen Obstsalat. Eine Kreation aus Orangen, Zimt und Cognac, die auf Anraten des Schiffers noch mit einem zusätzlichen Schuss ebendiesen Brandes verfeinert werden sollte. Den Erwartungen entsprechend hellte das nachmittägliche Mal die Stimmung auf und mit beflügeltem Geist rauschten wir raumschots in Richtung Ankerplatz in der Cala Portinatx.

Nach einer windigen Nacht hieß es am frühen Morgen „Anker auf!“. Unter G3 und gerefftem Groß ging es strammen Schrittes Mallorca entgegen. Das Walross und die Crew genossen den ersten längeren und vor allem motorfreien Segeltag. Die dickhäutige Lady schäumte vor Freude und lies die abgerissenen Seemeilen in Windeseile achteraus. Bereits nach achteinhalb Stunden hatten wir die 65 nautischen Meilen hinter uns gebracht und konnten, dank frühzeitiger Reservierung, im Real Club Náutico de Palma (RCNP) festmachen. Dem Besuch in einem königlichen Yachtclub entsprechend klarierten wir das Schiff auf und erfreuten uns der Annehmlichkeiten des Festlandes, wie fließendes Trinkwasser und frisch gezapfte Cervisia (in diesem Fall allerdings nicht lauwarm).

Aufgrund der horrenden Preise für Liegeplätze im Mittelmeer und dem dringenden Bedürfnis nach Abkühlung beschlossen wir noch eine Nacht in der Bucht von Palma zu ankern. Christian organsierte noch einen Platz für die Übergabe am Samstag und dann planschten wir noch einen ganzen Tag vor den Toren El Arenals (unser allseits bekannter Ballermann). Nach reichlich Sonne und einigen geistigen Getränken war das wohl bedeutendste Ereignis eines äußerst heiteren Tages der Kampf zwischen Smutje Stefan und dem berühmten "Pömpelfisch", dessen stolzes Horn er als Kopfschmuck zur Schau trug.

So machten wir uns bestens gelaunt am Freitag nach 2 Wochen entspannten Motorens und gelegentlichen Segelns wieder auf in Richtung Palma und fanden im Restaurant „La Cantina“ die perfekte Location für das abschließende Captain‘s Dinner. Der vom Hause empfohlene und frisch gefangene Skt. Petersfisch vom Grill, dazu reichlich Gambas und Muscheln waren ein gelungenes Finale einer kulinarisch, landschaftlich und kulturell tollen Seereise.

Schöne Seereise Ex!

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