Geschrieben von am 21. Juni 2018

Samstag, 16.06.2018

Die erste Nachtfahrt der Reise absolvieren wir in einem nagelneuen T6 von Europcar. Nach flotter Fahrt erreichen wir morgens um 08:30 Uhr den Hafen in Boulogne im Land der Sch'tis, wo Wolfgang und seine Crew gerade ein duftendes Frühstück zu sich nehmen.
Die ausführliche Übergabe zeigt, dass wir ein toll indienstgestelltes Schiff besegeln dürfen. Großes Kompliment an das See-Team und Crew!
Am Abend lecker Kabeljau mit Kartoffeln und Salat zubereitet vom Steuermann. Dazu reichtlich Wein, der noch vor der ersten Seemeile zu manch Ausfallerscheinungen führt.

 

Sonntag, 17.06.2018

Wir schlafen aus, nachdem wir die Nacht davor ja wenig bis keinen Schlaf hatten. Ein ausgiebiges und leckeres Frühstück und angemessene Körperpflege bringt die Lebensgeister zurück.
Danach Besichtigung von Boulogne mit ernüchterndem Charme, bis wir die Stadtmauer zur Altstadt erreichen. Dahinter tut sich eine nette historische Altstadt mit einer beeindruckenden Basilika auf. wir schauen uns das mit durch Café au Lait und Pastis gesteigerter Motivation mehr oder weniger gründlich an.
Danach Sicherheitseinweisung und Seenotrolle an Bord und Vorbereitung zum Auslaufen. Die Idee, das Eröffnungsspiel zwischen La Mannschaft und Mexiko noch anschauen zu wollen, tragen wir beim 0:1 jäh zu Grabe. Wir legen also um 18:30 Uhr ab und gehen unserem Hobby nach. Es wird eine unspektrakuläre Nachtfahrt mit 12 - 20 kn Wind und komoder Welle gegenan.

An der Hafenausfahrt von Boulogne-sur-mer

Montag, 18.06.2018

Die grauen Böenkragen im Westen überzeugen die Bb-Wache, vor der Hafeneinfahrt Dieppe nochmal ordentlich Gas zu geben. So laufen wir früh kurz nach 07:00 Uhr in den Vorhafen ein. Dank des am Vorabend reservierten Liegeplatzes sind wir schnell aufgeräumt und genießen erneut Hannes' köstliches Frühstück, bevor wir dem allgemeinen Schlafbedarf freien Lauf lassen.
Der Nachmittag begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein und lädt zu einem Zug an den historisch belasteten Kiesstrand und durch die Altstadt ein. Für's Abendessen hat Bernd seinen ehemaligen Stadthalter (Niederlassungsleiter einer hier nicht genannten Automobilzulierferfirma) um Rat und Teilnahme gebeten. Beides erfolgt und so lassen wir uns ein grandioses normannisches 4-Gänge-Menü im unserem Steg gegenüber liegenden Restaurant schmecken.

 

Dienstag, 19.06.2018

Wir sind ja schließlich im Urlaub. Also schlafen wir erneut aus. Wiederhole ich mich etwa, wenn ich erneut von einem köstlichen Frühstück schreibe? Na gut, wir gehen also wieder segeln. High Noon gehen die Leinen los und wir verlassen bei teilweise bedecktem Himmel und weiterhin Wind aus West (wollen wir nicht genau da hin?) Port de Dieppe mit dem ziel Cherbourg oder Alderney. wir müssen uns da wohl noch genau festlegen. Aber wie wir in Dieppe festgestellt haben, ist auf die Angaben in der Karte, im Reeds und vom Hafenmeister, nicht immer Verlass. Alle drei Quellen versprachen 4,5 + Tiefe. Tatsächlich fanden wir nur 3 m vor! Für die mitlesenden See-TM und Schifferratsvorsitzenden: keine (!) Grundberührung. Trotzdem mögen nachfolgende Crews gewarnt sein.
Zurück zu unserem Hobby: 7,5 kn zunächst nach 320° und mittlerweile Sonnenschein...

Schöner Wind - da huldigen wir gleich Rasmus und Neptun.

Mittwoch, 20.06.2018

Die Nacht wird ruhig - zu ruhig - Flaute. Die komplette Hundewache machen wir nur mit Hilfe der Bronzefock Fahrt in die gewünschte Richtung - nunja, es sind 12 Meilen in 4 h. Tidenstrom, nicht mangelnde Motorleistung. Morgens wird wieder gesegelt. Trotzdem kommen wir nicht voran. Bei 6 kn durchs Wasser bleiben netto manchmal nur 1 Meile pro Stunde übrig. Wir kramen unseren geübten Optimismus zusammen und freuen uns auf den umgekehrten Effekt am späteren Nachmittag. Mittlerweile haben wir jedenfalls beschlossen, Cherbourg "links liegen zu lassen" und Alderney unsere Aufwartung zu machen.

Die Sicht ist erschreckend ... gering. Einen Segler der aus Cherbourg kommend unseren Weg kreuzt, sehen wir erst, als er weniger als 200 m entfernt ist. Erst die Atommüllverarbeitungsfabrik (zu Hause Wiederaufbereitungsanlage genannt) scheint positive Auswirkungen zu haben: Der Nebel verschwindet schlagartig und gibt einen traumhaften Blick auf die normannische Küste frei. Der Tidenstrom schiebt uns mit enormer Kraft in die gewünschte Richtung. Kaum ist die Wiederaufbereitungsanlage außer Sicht ist der Nebel zurück. Ob wir Alderney noch bei Helligkeit erreichen?

Fortsetzung folgt...

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